Hey Flocke!

by Diane

Many of you will remember Flocke, born at the Nuremberg Zoo on December 11, 2007.  Some rather strange circumstances surrounded her infancy.  That year Felix had performed robustly and had made Vera and Vilma both pregnant.  So there were two dens.

Viele von euch kennen die Eisbärin Flocke, die am 11. Dezember 2007 geboren wurde. Einige ungewöhnliche Ereignisse umgeben ihr Heranwachsen. In diesem Jahr hatte ihr Vater Felix seine Aufgabe besonders gründlich erfüllt und dafür gesorgt, dass seine beiden Partnerinnen Vera und Vilma trächtig waren. So gab es zwei Geburtshöhlen in Nürnberg.

Neither pregnancy resulted in cubs raised naturally by their mother.  I can’t find any description of the actual arrangement of the dens.  I wonder about background noise or vibration.  Polar bears can be very sensitive to disruption in their environment.  The two mothers were of the same age, probably both with their own personalities and ideas. Things seemed to be progressing normally with Flocke and her mother, then when Flocke was four weeks old, something went very wrong.  Did someone come too close and alarm the two mothers?  I’ve heard that it’s true although of course no one wants to admit it. There’s no changing things now, so I won’t pursue that thought further.  Or perhaps we could blame Vera for being inexperienced; Flocke was after all her first cub.

Doch keine der Trächtigkeiten führte zu Jungtieren, die natürlich von ihren Müttern aufgezogen wurden. Ich habe keine Beschreibung gefunden, wie die beiden Geburtshöhlen lagen. Ich frage mich, ob es Hintergrundgeräusche oder Vibrationen gab. Eisbären reagieren sehr empfindlich auf Störungen in ihrer Umgebung. Beide Mütter sind gleichaltrig, aber sie haben vermutlich jede eine eigene Persönlichkeit und ein unterschiedliches Verhalten. Zunächst schien alles normal abzulaufen mit Flocke und ihrer Mutter, aber als Flocke ungefähr vier Wochen alt war, lief irgendetwas falsch. Kam den beiden Müttern jemand zu nah und beunruhigte sie. Ich habe gehört, dass das stimmt, aber natürlich will niemand das zugeben. Es würde sowieso nichts mehr ändern, so lasse ich das Spekulieren darüber. Vielleicht lag es daran, dass Vera unerfahren war. Flocke war ihr erstes Jungtier.

Vilma, meanwhile, was living out a different kind of nightmare.  She was thought to have given birth to twins, this judged by the sounds coming from the den.  No one but their mother ever saw them.  They were born in late November, but when the mother exited the den in January, there was no evidence of them.  Creeped out by this turn of events, many labelled Vilma a “bad mother” since she had apparently eaten her cubs.  If these were humans, it would be eerie, but these are polar bears.  This behavior is normal to them.  It has to do with recovering the available nutrition.  In a spare environment like the Arctic, where there is little food, especially in winter, this is a necessary adaptation.  Here it was misplaced and anyhow it’s not universal.  Vilma appeared anxious.  It’s possible she was disturbed by this natural urge as well.  Certainly most humans were not familiar with this detail of polar bear life, so they were very much up in arms and blamed Vilma. To be fair, I don’t think the zoo was at fault, nor was Vilma.  Whatever happened was, I think, what needed to happen in the polar bear world.  Vilma has since raised a little female Anori and this year, a male Fiete.  It’s common with polar bear mothers that things don’t go well in the first pregnancy, but it’s also common for later pregnancies to be entirely successful.  It’s also a fact that newborn cubs often do not survive.

Vilma erlebte in der Zwischenzeit eine andere Art von Schicksalsschlag. Man vermutete, dass sie zwei Jungtiere zur Welt gebracht hatte, aufgrund von Geräuschen, die aus der Geburtshöhle kamen. Aber niemand außer ihrer Mutter hat sie jemals gesehen. (Es gab zu diesem Zeitpunkt keine Kameraüberwachung der Eisbärinnen im Tiergarten Nürnberg.) Sie wurden Ende November geboren, aber als Vilma im Januar wieder aus der Geburtshöhle hinaus wollte, waren sie spurlos verschwunden. Durch diese für viele unerwartete Wende der Ereignisse fühlten sich manche dazu veranlasst, Vilma zu beschuldigen, ein schlechte Mutter zu sein, da sie offensichtlich ihre Jungtiere gefressen hatte. Wenn sie ein Mensch gewesen wäre, wäre so ein Verhalten furchterregend, aber sie ist eine Eisbärin. Dieses Verhalten ist ganz normal. In einer kargen Umgebung wie in der Arktis gibt es nur wenig Nahrung, besonders im Winter, so ist es eine notwendige Anpassung. Im Zoo erscheint es unangemessen und es geschieht auch nicht immer. Vilma erschien unruhig, vielleicht war sie durch den Tod ihrer Jungtiere und ihren natürlichen Instinkt, sie danach zu fressen, selbst verstört. Sicherlich sind die meisten Menschen mit diesem Detail des Verhaltens von Eisbären nicht vertraut und so waren einige sehr empört und beschuldigten Vilma. Fairerweise muss ich erwähnen, dass ich nicht denke, dass es die Schuld des Zoos war oder Vilma. Was immer passiert ist, sollte in der Eisbärenwelt geschehen. Vilma hat danach 2012 eine Eisbärin Anori in Wuppertal aufgezogen und kümmert sich nun um ein männliches Jungtier, Fiete, in Rostock. Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine junge Eisbärin bei ihrer ersten Trächtigkeit Probleme hat, aber meist verlaufen die folgenden Trächtigkeiten erfolgreich. Und es ist auch Tatsache, dass viele der Eisbärenjungtiere nicht überleben.

Foto: Tiergarten Nürnberg

Foto: Tiergarten Nürnberg

While Vilma seemed to be doing well, Vera suddenlý, and mysteriously exited her den two months early, with her four-week old cub.  She was carrying the cub by the skin at the back of its neck, another natural behavior, the public may have misunderstood. When she wanted to put it down, she simply dropped the cub.  This was not carelessness; it’s what her instincts instructed her to do.  At the same time, the cub naturally relaxes when held in this manner so lands softly on the ground and is not injured. There is no evidence that the cub was hurt in any way by her mother. Indeed, Vera seems to have been overtaken by a sudden panic that her den was not safe for her baby. In the wild, if a den is compromised, it’s how a polar bear mother reacts.  Cubs have been known to survive the experience; however, many do not.

Als bei Vilma noch alles gut zu verlaufen schien, verließ Vera auf einmal unerklärlicherweise aufgeregt mit ihrem vier Monate alten Jungtier die Höhle – zwei Monate zu früh. Zoobesucher beobachteten sie auf der Außenanlage und sahen das Junge in der Tür zur Außenanlage liegen. Einen Tag nachdem man den Tod von Vilmas Jungen entdeckt hatte, trug sie das Jungtier hinaus. Sie hatte es am Fell im Nacken gepackt. Ein weiteres natürliches Verhalten, das von den Zoobesuchern vielleicht falsch interpretiert wurde. Als sie das Junge ablegen wollte, ließ sie es einfach fallen. Dies war nicht unvorsichtig, es war das was ihre Instinkte ihr sagten. Menschen, die Katzen haben, werden das kennen. Das Jungtier entspannt sich vollständig, wenn es so getragen wird, und so landet es weich auf dem Boden und wird nicht verletzt. Es gibt keine Anzeichen, dass ein Jungtier auf diese Weise von seiner Mutter verletzt werden könnte. Tatsächlich schien Vera von einer plötzlichen Angst erfasst worden zu sein, dass die Geburtshöhle nicht mehr sicher für ihr Junges war. In der Wildnis reagieren die Eisbären so, wenn ihre Höhle gefährdet ist. Man weiß, dass manche Jungtiere solch ein Erlebnis überleben, allerdings viele sterben.

Eventually everyone was so agitated that the decision was made to remove the cub from its mother’s care and hand-raise it, lest it be hurt by all this irregular behavior.  Upon examination the cub was found to be a female, and the staff started calling her “Flocke” (short for “Schneeflocke”, German for “snowflake”).  Later a contest was held to determine the cub’s name, but by then, everyone knew her as Flocke.  So she remained.

Letztendlich waren alle so aufgewühlt und der Druck auf die Verantwortlichen war groß, sodass man die Entscheidung traf, der Mutter das Jungtier wegzunehmen und es mit der Hand aufzuziehen, bevor es von Vera durch ihr ungewöhnliches Verhalten verletzt werden würde. Nach einer Untersuchung stellte sich heraus, dass es sich um ein Weibchen handelte und die Tierpfleger tauften die kleine Eisbärin Flocke. Bei einem später abgehaltenen Namenswettbewerb blieb es bei diesem Namen, schließlich kannten alle schon die Kleine unter dem Namen Flocke.

Foto: Ralf Schedlbauer - Stadt Nürnberg/Tiergarten Nürnberg

Foto: Ralf Schedlbauer – Stadt Nürnberg/Tiergarten Nürnberg

I watched Flocke’s upbringing with the greatest interest.  Somehow I identified with her, a perfect little girl with imperfect guidance in how to grow up.  The Knut phenomenon had taken place the year before at the Berlin Zoo, and it affected the situation in several ways. First, I think zookeepers were influenced by the hysteria surrounding Knut’s birth, the attachment to Thomas Dorflein, his rather special environment, etc.  Also when Vilma evidently consumed her young, that upset everyone as well, and the zoo was afraid of losing all three cubs.  And naturally, money was involved. The zoo looked forward to a huge surge in visitors, coming to see the cute baby polar bear.

Ich habe Flocke’s Aufwachsen mit großem Interesse beobachtet. Irgendwie fühlte ich mich mit ihr verbunden, ein perfektes kleines Mädchen, mit einer unvollkommenen Anleitung fürs Erwachsenwerden. Das Knut-Phänomen war ein Jahr davor im Zoo Berlin geschehen und dies prägten die Situation in vielerlei Hinsicht. Zunächst, ich denke, dass die Tierpfleger beeinflusst wurden von der Hysterie rund um Knuts Geburt und seiner engen Verbundenheit mit Thomas Dörflein, seiner besonderen Umgebung usw. Hinzukam, dass man nachdem Vilma augenscheinlich ihre Jungtiere verspeist hatte, alle darüber sehr bestürzt waren und der Zoo nicht alle drei Jungtiere verlieren wollte. Dann ging es natürlich auch ums liebe Geld. Der Zoo freute sich auf eine riesige Besucherflut, die heranrauschen würde, um das niedliche Jungtier mit eigenen Augen zu sehen.

I digress a moment to add my side of the story.  I was right in the middle of my “discovery” of polar bears, and I thought Flocke was the most perfect, beautiful little creature I’d ever seen, with her delicate little face and perfectly fur-clad body.  Flocke was playful although never rough like some cubs are.  I probably would have watched her full-time, had I had the facility.  Through Knut and through Flocke, I learned a lot about polar bear cubs and about how much like human babies they are.  Or maybe it’s the other way around: how much human babies are like polar bear cubs. Flocke basically slept, ate with great enthusiasm from her bottle, played with enormous energy, and examined each new thing with remarkable interest.

Ich schweife ein bisschen ab, um meine Seite der Geschichte hinzuzufügen. Ich war gerade mitten in meiner Entdeckungsphase der Eisbären und ich dachte, dass Flocke das perfekteste, schönste kleine Lebewesen war, das ich jemals gesehen hatte, mit ihrem zarten kleinen Gesicht und ihrem plüschigen runden Körper. Flocke war sehr verspielt, aber niemals so ruppig wie manch andere kleine Eisbären. Ich hätte ihr den ganzen Tag zuschauen können, wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte. Durch Knut und Flocke erfuhr ich eine Menge über Eisbärenjungtiere und darüber wie sehr sie Babys von Menschen ähneln. Oder vielleicht besser anders herum, wie viel Ähnlichkeit menschliche Babys mit Eisbärenjungtieren haben. Flocke schlief viel, fraß mit großem Enthusiasmus und untersuchte alles Neue mit großem Interesse.

To avoid the attachment to one keeper, as with Knut and Thomas Dorflein, Flocke had several keepers.  In Berlin, they were beginning to think that the one-on-one human parent-polar bear child arrangement was dysfunctional since Knut couldn’t help but grow up extremely attached to Thomas and thinking he was human too. For a long time, he had no bear example to emulate, and we know that much polar bear behavior is acquired through mimicking what the cub sees its mother doing.  Anyhow from what I saw of Flocke’s keepers, they were enormously kind and loving with her. I particularly liked Horst „Maussi“ Maussner, who evidently had kids of his own and was already a great daddy. As he led her away for her bath, he addressed her as “Stinkbombe”, which in English means what it looks like although it sounds somewhat different in German.  Flocke followed him gladly away.

Um eine zu enge Beziehung zu einem Tierpfleger zu vermeiden, wie es bei Knut und Thomas Dörflein passiert war, hatte Flocke mehrere Pfleger. In Berlin begann man darüber nachzudenken, dass ein Arrangement mit einem einzelnen Tierpfleger, der für das Jungtier zuständig war, unzweckmäßig war, da man sich den Eindrucks nicht erwehren konnte, dass Knut extrem eng an Thomas Dörflein gebunden aufwuchs und dachte er sei auch ein Mensch. Lange Zeit hatte er keinen anderen Bären, an dem er sich orientieren konnte und man weiß, dass Jungtiere viel vom richtigen Verhalten eines Eisbären erlernen, indem sie ihre Mütter nachahmen. Auf jeden Fall war das, was ich bei Flocke’s Pflegern beobachten konnte, geprägt von sehr viel Liebe und Freundschaft. Ich mochte Horst „Maussi“ Maussner besonders gerne, der eigene Kinder hatte und ein guter Vater war. Als Flocke baden sollte, nannte er sie Stinkbombe, und Flocke folgte ihm willig.

Foto: Ralf Schedlbauer, Stadt Nürnberg,Tiergarten Nürnberg

Foto: Ralf Schedlbauer, Stadt Nürnberg,Tiergarten Nürnberg

I also liked Petra Fritz, who seemed to have strong mothering skills and to understand that in most ways Flocke was just a little girl.  Notice here how she makes eye contact, something Flocke understands to mean that she’s important. It sends the child/cub a big dose of self-esteem and marks the beginning of social behavior in the infant.

Ich mochte auch Petra Fritz, die über starke mütterliche Fähigkeiten zu verfügen schien. Sie verstand, dass Flocke in mancher Hinsicht einfach ein kleines Mädchen war. Sehen sie, wie sie einen Augenkontakt mit ihr herstellt, dadurch versteht Flocke, dass sie wichtig ist. Es gibt dem Jungtier – und auch einem Kind – eine große Dosis Selbstwertgefühl und markiert den Anfang eines Sozialverhaltens für das heranwachsende Lebewesen.

At the same time that all this was happening to Flocke, a less publicized little bear was being brought up in Moscow.  His name was Rasputin. His mother was called Murma, and his daddy was Untai, both residents of the Moscow Zoo.  He’s one of eight cubs Murma’s given birth to over the years, her last in 2011.  Murma was an experienced mother; Rasputin and his brother were her fourth and fifth cubs.  He was born a few days before Flocke. Untai was father to five other cubs as well.

Zur gleichen Zeit als das alles rund um Flocke geschah, wuchs ein weniger öffentlich beachteter kleiner Eisbär in Moskau auf. Später taufte man ihn Rasputin. Seine Mutter heißt Murma und sein Vater Untai, beide waren Bewohner des Zoos Moskau. Er war eines von acht Jungtieren, die Murma im Laufe der Jahre zur Welt gebracht hat, das letzte 2011. Murma, war eine erfahrene Mutter und Rasputin und sein Wurfbruder waren ihr viertes und fünftes Jungtier. Untai war der Vater von fünf weiteren Jungtieren.

One of the strategies used in raising Flocke was to make sure she knew she was a real polar bear.  When she was very little, a mirror was placed in her enclosure:

So she would see that there was another bear there too.  Flocke and Flocke II greeted each other enthusiastically and simultaneously.  Flocke was too young to understand about mirrors.  They also gave her polar bear stuffies, and although she snuggled and played a little with them, I don’t think she got the point that they were like her.

Eines der Ziele, die man bei der Aufzucht von Flocke beachtete, war es sicherzustellen, dass sie wusste, dass sie ein richtiger Eisbär war. Als sie sehr klein war, gab es einen Spiegel in ihrem Gehege. So sah es aus, als ob es da noch einen Eisbären geben würde. Flocke und Flocke II begrüßten einander gleichzeitig begeistert. Flocke war zu jung, um zu verstehen, was ein Spiegel ist. Sie gaben ihr auch Plüscheisbären zum Spielen, und obwohl sie mit ihnen kuschelte und sie herumtrug, denke ich nicht, dass sie verstand, dass sie wie sie aussahen.

Meanwhile, Rasputin was in Murma’s charge, and she was teaching him about being a real polar bear, something Flocke would need to learn about. He was moved to Nuremberg when he was about 1½ years old, to be Flocke’s new companion. His job was to impart all this polar bear knowledge to Flocke, so she would be competent to socialize around other polar bears.  The plan was to leave them Nuremberg for a year, then move them on to Madrid where he would find his permanent home.  That never happened, however.  The two little bears bonded and quickly became inseparable, and a year later, were transferred to a new facility in the French resort of Antibes.  They’ve done well.  Happy and playful together, they seem to have a nice enclosure, a big pool, and plenty of space.  Here they are at age two. Flocke is on the right:

Do you notice how “Raspi” specifically checks Flocke’s steps and trail? (More about that in another article.)  Also notice how Flocke expects him to follow her.  Later on that became an important part of the courtship routine, not that these two really need to get acquainted.

Eisbären Flocke und Rasputin im Marineland Antibes

In der Zwischenzeit wuchs Rasputin unter der Obhut seiner Mutter auf und sie brachte ihm all das bei, was ein richtiger Eisbär wissen muss. Er wurde nach Nürnberg gebracht, als er anderthalb Jahre alt war, um Flockes Kumpel zu werden. Es war sein Job Flocke sein Eisbärenwissen zu übermitteln, damit sie in der Lage sein würde, mit anderen Eisbären zusammenzuleben. Es war geplant, dass die beiden ein Jahr zusammen in Nürnberg bleiben und dann in den Zoo Madrid umziehen sollten. Doch das passierte dann doch nicht. Die beiden jungen Eisbären fanden zu einander und wurden schnell unzertrennlich. Ein Jahr später wurden sie in eine neue Anlage in Südfrankreich nach Antibes gebracht. Sie lebten sich dort gut ein. Fröhlich und verspielt bewohnen sie eine offenbar schöne Anlage, mit großen Wasserbecken und viel Platz. In dem Video sieht man die beiden im Alter von zwei Jahren. Rechts ist Flocke. Haben sie bemerkt, wie Rasputin Flockes Spuren überprüft. (Mehr darüber finden sie in einem anderen Artikel.) Und ist ihnen auch aufgefallen, wie Flocke darauf wartet, dass er ihr folgt. Später wurde das zu einem wichtigen Teil des Paarungsverhaltens, etwas das diese Beiden zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht unbedingt kennen mussten.

Flocke’s story is available online but in places that are a bit obscure, mostly from German newspapers and fansites in France and Germany. I didn’t want Flocke’s story to be lost in the mists of internet history, however. So often anything over five years old is treated as unimportant, and I think Flocke is important, that for two reasons. First because, as Knut had, she allowed humans a close-up of the experience of being a polar bear cub.

Flockes Geschichte kann man online nachlesen, aber an Stellen, die manchmal ein bisschen obskur sind, hauptsächlich Seiten deutscher Zeitungen und Blogs und Foren von Fans aus Deutschland und Frankreich. Ich wollte nicht, dass Flockes Geschichte in den Nebeln des Internets verloren geht. So oft wird alles, was vor mehr als fünf Jahre passiert ist, uninteressant, und ich denke, dass Flocke aus zweierlei Gründen wichtig ist. Der Erste ist, dass Flocke, wie auch Knut, den Menschen einen genauen Einblick in die Erfahrungen eines Eisbärenjungtiers erlaubt hat.

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Fotos: Ralf Schedlbauer – Stadt Nürnberg/Tiergarten Nürnberg

Although the second reason is less showy, it is probably a lot more important.

Obwohl der zweite Grund weniger offensichtlich ist, ist er vermutlicher wichtiger.

Remember, Flocke never really knew her mother. Her eyes didn’t open until after they’d been separated.  There were a couple rather well-known photos taken in the April 2008.  At left, Vera on the left staring at her cub through the glass pane that was erected to divide the exhibit.  Most of the material I read at the time opined that the two could not recognize each other.  That made the assumption that recognition happens visually.  Humans do recognize most things visually, but polar bears are much more likely to sense the world with their noses.  Polar bear mothers and cubs spend the early part of the cub’s life in very intimate contact.  Mama uses her entire body to feed, soothe, and protect her cub. Mother’s scent will be strong in the nostrils of a cub, and the cub’s scent is imprinted in the mother.  So while I don’t think they are recognizing each other visually, I do think the scent rings a bell with both.  While they may not understand that they are mother and child, I believe they both recognize that there’s something important there.  The picture in the water expresses less, but notice how Flocke’s ears are folded down.  It’s a signal cubs use when they want feeding.  Still, who knows?

Erinnern sie sich, Flocke kannte ihre Mutter nicht. Ihre Augen hatten sich noch nicht geöffnet, als sie getrennt wurden. Es gab eine Reihe überall bekannter Photos, die im April 2008 aufgenommen wurden. Oben sieht man zwei davon, Auf dem Linken schaut Vera sich ihr Jungtier auf der anderen Seite der Trennscheibe zwischen den beiden Gehegen an. In den meisten Artikeln aus dieser Zeit, die ich gelesen habe, erklären, dass die Beiden sich nicht wieder erkennen. Dahinter steckt die Annahme, dass das Wiedererkennen visuell geschieht. Menschen identifizieren die meisten Dinge visuell, aber Eisbären erfassen die Welt viel eher mit ihrer Nase. Eisbären Mütter und ihre Jungen verbringen den ersten Teil des Lebens der Jungtiere mit einem sehr intimen Kontakt. Die Mütter brauchen ihren ganzen Körper um das Jungtier zu beschützen, zu füttern und zu beruhigen. Der Geruch der Mutter wird in der Nase der Jungtiere fest verankert sein und der Geruch des Jungen verursacht einen bleibenden Eindruck bei der Mutter. Ich denke auch nicht, dass sie sich visuell wieder erkannt haben, bin aber ziemlich sicher, dass ihnen der Geruch des anderen Bären bekannt vorkam. Sie haben vermutlich nicht erkannt, dass sie Mutter und Kind sind, aber ich glaube sie wussten, dass es etwas gab, dass sie miteinander verband. Das Foto mit Flocke im Wasser zeigt es weniger deutlich, aber beachten sie, dass Flockes Ohren nach hinten geklappt sind – ein Signal das Jungtiere verwenden, wenn sie gesäugt werden wollen. Wer kann es wissen?

This year matters have moved forward a step. Flocke and Raspi were been moved to Marineland inAntibes in 2010. In November 2014, Flocke had her first cub.  The tiny female is apparenty to be named “Hope”.  Raspi is now a father and Vera is now a grandmother.  The cub is healthy and a dead ringer for Flocke at this age. Keep an eye on Ulli’s website to see what happens.

Letztes Jahr sind die Dinge ein gutes Stück vorangekommen. Flocke und Rasputin wurden 2010 zum Marineland in Anibes gebracht. Im November 2014, brachte Flocke dort ihr erstes Jungtier zur Welt. Ein kleines Weibchen, das Hope getauft wurde. Raspi ist nun Vater und Vera Großmutter. Das Jungtier ist gesund und putzmunter und eine echte Doppelgängerin von Flocke in diesem Alter. Sie werden sicher hier erfahren, wie die Geschichte weitergeht.

Foto:  Kataaku

Foto: Flocke mit Hope – von Kataaku

Something very important is happening here that is attracting the attention of zookeepers and scientists very far away from Antibes.  As an infant she was cared for by her mother for four weeks. That might be compared to you remembering life when you were two.  She may have some visceral memories as described above, but at that age she won’t be observing in an intelligent manner. After that she was gently cared for by several very tender and fun-loving keepers, so she will have some idea of parent-child nurturing, but that only tells her some of what a mother polar bear needs to know to raise a cub.  A lot of mother-child nurturance is universal, but there are specifics for polar bear cubs that Flocke could never have learned and which she seems naturally to know.  For example, she’s now ready to bring the cub out of the den right on schedule.  We know the details of her upbringing, and while there was a first day in front of the public, there was not a mother bear there to determine when.  Also you can observe her lying on her side against a corner, her rear paws braced firmly against the wall.  This is a classic mother polar bear strategy to create an artificial enclosure and keep her infant within her protection.  Humans don’t do this.  This is a fairly complex behavior, and where did Flocke learn how to do it?  Finally, she’s nursed normally and in concert with the needs of her cub.  She might have picked up some of that knowledge from being on the other end of the bottle, so to speak, but she will have had to transfer that knowledge and understood it from the other’s point of view, something children, never mind bear cubs, are not renowned for.

In Antibes ist etwas wirkliches Wichtiges geschehen, dass die Aufmerksamkeit von Wissenschaftlern, Zoologen und Tierpflegern auf sich gezogen hat weit weg von Antibes. Ihre Mutter hat sich vier Wochen lang, um Flocke gekümmert. Das könnte man damit vergleichen, wenn sie sich an ihre ersten zwei Lebensjahre erinnern wollten. Sie mag einige instinktiven Erinnerungen an die Zeit haben, wie oben beschrieben wurde, aber in diesem Alter konnte sie kaum etwas verstandesgemäß verarbeiten. Nachdem sie behutsam von verschiedenen sehr liebevollen und lebenslustigen Tierpflegern aufgezogen wurde, wird sie eine Art von allgemeiner Vorstellung einer Mutter-Kind-Beziehung haben. Aber das erklärt ihr nur wenig davon, was eine Eisbärin wissen muss, um ein Jungtier aufzuziehen. Ein großer Teil der Jungenaufzucht ist universell, aber es gibt Besonderheiten bei Eisbärenjungtieren, die Flocke niemals gelernt hat und sie trotzdem wie selbstverständlich zu kennen scheint. Zum Beispiel, wann der richtige Zeitpunkt ist, mit dem Jungtier die Höhle zu verlassen. Wir kennen die Details ihrer Aufzucht, und als der erste Tag kam, als sie der Öffentlichkeit präsentiert wurde, war da keine Mutter, die entschied, wann das passieren sollte. Man kann beobachten, dass Flocke sich in ihrem Gehege vor einer Mauer hinlegt und die Hinterfüße fest gegen die Mauer drückt. Dies ist eine klassische Eisbärenstrategie, die Mütter nutzen, um eine Art künstlichen Schutzraum für ihre Jungen zu schaffen. Menschen machen das nicht. Dies ist ein recht komplexes Verhalten, aber wo hat Flocke es gelernt? Sie säugt ihr Jungtier und kümmert sich normal um seine Bedürfnissse. Sie mag ein bisschen Wissen erfahren haben, aus der Zeit wo sie am anderen Ende der Milchflasche war, aber sie hätte dieses Wissen transferieren müssen, um es aus einem anderen Blickwinkel zu verstehen, etwas das Kinder und ganz bestimmt keine Eisbärenjungtiere können.

Flocke is the only one to emerge from this set of circumstances while still enough in the spotlight to tell us some new things about polar bears.  If we pay attention, she may have a lot more wisdom to pass along.

Flocke ist die einzige Eisbärin, die unter solchen Bedingungen aufgewachsen ist und über die immer noch genug berichtet wird, sodass sie es uns ermöglicht, etwas Neues über Eisbären zu lernen. Wenn wir aufpassen, wird sie uns noch eine Menge mehr Wissen vermitteln können.

Quellen – Sources:

http://en.wikipedia.org/wiki/Flocke

http://tiergarten.nuernberg.de/startseite.html

http://www.nuernberg.de/presse/mitteilungen/presse_10578.html

http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/jzo.12181/epdf  (Journal of Zoology Vol. 295, issue 1, January 2015, pp. 36-43­­)

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