Central Park Zoo: Ida (25 Jahre) musste eingeschläfert werden

New York, 4. Juni 2011

Der Central Park Zoo trauert um einen seiner beliebtesten Bewohner. Am Freitag, den 5. Juni 2011, musste Eisbärin Ida eingeschläfert werden. Ida hatte Leberkrebs und die Krankheit war so fortgeschritten, dass man ihr nicht mehr helfen konnte. Bevor der Tierarzt sie von ihrem Leiden erlöste, hatten die Tierpfleger, die sich lange um sie gekümmert und sie in ihr Herz geschlossen hatten, Zeit sich von ihr still zu verabschieden.

The Central Park Zoo is mourning one of its most beloved residents.  On Friday, June 5, 2011, the female polar bear Ida was put to sleep.  Ida had liver cancer and the disease had progressed to the point where she could no longer be treated.  Before the vet put her out of her misery, the keepers, who had long cared for her and who loved her dearly, had time to say good-bye.

Foto: Elena Gaillard

Ida wurde am 29. November 1985 in Buffalo Zoo geboren. Im Oktober 1987 zog sie für acht Monate in den Philadelphia Zoo. Seit dem 17. Juni 1988 lebte sie New York im Central Park. 23 Jahre lang teilte sie ihr Gehege im Central Park Zoo mit dem gleichaltrigen Gus, mit dem sie schon in Philadelphia zusammengelebt hatte.

Ida was born November 29, 1985 at the Buffalo Zoo.  In October 1987, she went off for eight months to the Philadelphia Zoo.  She has lived in New York in Central Park since June 17, 1988.  She spent 23 years in the exhibit at the Central Park Zoo with Gus, who was of a similar age and with whom she had already lived in Philadelphia.

Foto: Jon Bounds

Viele Menschen schauten den beiden Eisbären  jeden Tag beim Spielen und Schmusen zu und machten Fotos von ihnen. Ida war ein Liebling aller Zoobesucher und der Tierpfleger. Sie liebte es mit Bällen und Eimern zu spielen und nahm oft eines ihrer Lieblingsspielzeuge mit zu ihrem Schlafplatz und schlief mit ihm ein. Vielleicht um zu verhindern, dass man es ihr wegnahm, um es bei Ebay zu versteigern. 😉 (Eine Aktion des Zoos aus dem Jahr 2007) Ihr Bild schmückte viele Reiseführer über New York in der ganzen Welt und Hunderte von Artikeln erschienen in den Zeitungen über die „ausgelassene Ida“.

Many people observed the two polar bears every day, playing and flirting, and many photos were taken.  Ida was a darling of zoo visitors and keepers, alike.  She loved to play with balls and bucks and often took her favorite toys with her for a nap.  Perhaps so she wanted to prevent that it was sold on eBay.  (A Zoo campaign from 2007.)  Her photo was featured in many tourist guides from New York to the whole world and hundreds of newspapers articles featured „frolicsome Ida“.

Foto: Jeffrey Keefer

„Ida war eine wunderbare Botschafterin für alle Eisbären.“, sagte Jeff Sailer, der Direktor des Central Park Zoos. „Sie war wirklich ein wunderbares Tier und wird jeden Tag von unseren Mitarbeitern und den Zoobesuchern vermisst werden. Millionen haben im Laufe der Jahre Ida besucht und wurden von ihr inspiriert über die bedrängte Situation der Eisbären in der Wildnis nachzudenken. Niemand konnte Ida besuchen, ohne vom Wunder des Lebens auf der Erde berührt zu werden.“

“Ida was a great ambassador for all polar bears,“ said Jeff Sailer, director of City Zoos. “She was truly a wonderful animal and will be missed every day by our staff and guests. Millions have visited Ida through the years and have been inspired to care more about the plight of polar bears in the wild. No one could visit Ida without leaving more connected to the wonders of our planet.”

Foto: Seana

Quelle – Source: http://www.centralparkzoo.com/multimedia/headlines/polar-bear-ida.aspx

6 Antworten zu “Central Park Zoo: Ida (25 Jahre) musste eingeschläfert werden

  1. Liebe Ulli,
    Ida war eine sehr lebensfrohe Bärin und wohl eine bekannte Eisbärenpersönlichkeit.
    Vielen Dank für diesen Artikel.

    Wie Martina ist auch mir aufgefallen, dass Eisbären im Alter an schweren Lebererkrankungen sterben. Ich frage mich, ob es vielleicht an der Ernährung (in Gefangenschaft) liegen könnte.

    Viele Grüße, caren

    • Hallo Caren,

      Lebertumore sind eine häufige Erkrankung bei vielen in Gefangengeschaft gehaltenen Bärenarten, besonders bei Eisbären. Es gibt eine Studie der Universität Basel in Zusammenarbeit mit der Universität Wien aus dem Jahr 2003 dazu. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass wie auch beim Menschen vielleicht der Vitamin A Metabolismus eine Rolle spielt. 90 % der Vitamin A Reserven des Körpers werden in der Leber gespeichert. Ein Mangel an Vitamin A kann unter anderem zu Lebertumoren führen. Eisbären haben einen besonders hohen Vitamin A-Gehalt in der Leber. (Der Gehalt ist so hoch, dass die Leber des Eisbären toxisch ist und deshalb von den Inuit nicht gegessen wird.)

      Klicke, um auf 196.full.pdf zuzugreifen

      LG Ulli

  2. hallo ulli
    ich mag diesen satz „vom wunder des lebens “
    es ist ein wunder,ein sehr schönes 🙂
    den artikel über die lebenslustige ida finde ich sehr schön.
    eisbären haben aber oft im alter leberkrebs ,nur im zoo oder auch in freier wildbahn,das würde mich mal interessieren.
    l.g.martina

    • Hallo Martina,

      Eisbären in der Natur werden im Schnitt nur 18 Jahre alt. Gemessen an dem Durchschnittsalter war Ida eine sehr „alte Dame“.
      Von 1999 bis 2002 wurden in der Gemeinde Scoresby Sund, Ostgrönland, Proben von 114 frei lebenden Eisbären (Ursus maritimus) gesammelt. Dabei wurden die Lebern von 16 weiblichen Eisbären aus dieser Gruppe histologisch untersucht. Es wurden nur milde pathologische Veränderungen festgestellt. Untersucht wurden besonders die Retinol-bindenden Proteine im Lebergewebe der Eisbären, da diese sich an freies Vitamin A binden (Retinol, Retinal, Retinsäuren) und so unkontrollierte Wirkungen dieser Moleküle verhindern. Man konnte keine deutlichen Unterschiede bei der Berücksichtigung verschiedener Kriterien wie Alter, Jahreszeit (Fasten und Nichtfasten) oder Stillzeit feststellen. Die Untersuchung zeigte deutliche Unterschiede zu den Ergebnissen von den gleichen Untersuchungen bei Eisbären in Gefangenschaft.
      Es scheint also, dass die Leberkrebshäufigkeit ein besonderes Problem von Eisbären in Zoos – auch von anderen Bärenarten – ist. Es scheint mit der Ernährung der Eisbären zusammenzuhängen. Es kann allerdings auch mit dem höheren Alter zu tun haben, das die Tiere in der Gefangenschaft erreichen. Sie sind so länger anderen Krebs verursachenden Einflüssen aus der Umwelt ausgesetzt.

      Leider gibt es die vollständigen Untersuchungsergebnis zu dieser Studie der Universität Bern nicht kostenlos.
      http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17312762

      LG Ulli

  3. Ach menno:(
    schon wieder:(
    Ida, du bildschöne Eisbärin,
    RiP
    Danke für den feinen Nachruf
    und liebe Grüße, Brigitte

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